Der Verein „Freunde des Kreises Krotoschin“ aus der Sicht eines ehemaligen Mitgliedes

Grundsätzlich handelt es sich bei den allermeisten Mitgliedern um im ehemaligen Kreis Krotoschin Geborene bzw. deren Nachkommen, um Familienforscher und historisch interessierte Menschen, die innerhalb dieses Vereins sehr verständliche und in keiner Weise zu kritisierende Ziele verfolgen. Ich habe dort viele sehr freundliche und aufgeschlossene Menschen getroffen, die auch dem heutigen Polen offen gegenüberstehen. Viele besuchen Polen in Eigeninitiative immer wieder, pflegen langjährige bzw. frische persönliche Kontakte und tragen so ihren Teil zu den sich ständig verbessernden Beziehungen zwischen beiden Ländern bei.

Ganz anders ist es leider, wie ich im Laufe des letzten Jahres und besonders am 8.Mai 2010 auf der Jahresversammlung erleben mußte, um die Vereinsführung, die vereinsinterne Demokratie und Diskussionskultur bestellt. Besonders der Vorsitzende, Herr Olaf Schölzel, hat Schwierigkeiten mit ehrlichem Dialog und greift gelegentlich zu mehr als fragwürdigen Mitteln, wobei ihn das Vorstandsmitglied Frau Gabriele Kleber unterstützt. Diese Dame zeichnet sich in noch stärkerem Maße als ihr Vorsitzender durch Skepsis gegenüber Polen aus, wodurch diesem Verein in Zukunft wohl enge Grenzen in seinem Willen zu „grenzüberschreitender“ Arbeit gesetzt sein werden, was leider in deutlichem Gegensatz zu den erklärten Zielen des Vereins steht.

Das ist um so unverständlicher, weil gerade in den letzten Jahren in Polen durch das Entgegenkommen von vielen Einzelpersonen, Behörden und der katholischen Kirche an verschiedenen Orten des Kreises Krotoszyn Projekte umgesetzt werden konnten, deren Verwirklichung vor zwanzig Jahren unmöglich erschienen wäre. Die Zeit des gegenseitigen Mißtrauens muß doch einmal zu Ende gehen.

Dafür trägt auch ein Verein wie die „Freunde des Kreises Krotoschin“, insbesondere der Vorstand, ein Stück Verantwortung. Leider ist er sich dieser Verantwortung nicht wirklich bewußt und hat in jüngster Zeit sowohl seinen Mitgliedern als auch öffentlichen Einrichtungen in Krotoszyn (Regionalmuseum Krotoszyn) gegenüber nicht mit offenen Karten gespielt. Ich persönlich bedauere das sehr und habe in den vergangenen Jahren versucht in diesem Verein etwas zu bewegen; bin aber damit wohl gescheitert. Die Behandlung meiner Angelegenheit auf der diesjährigen Jahresversammlung in Eisleben war eine Farce. Es gibt in diesem Verein keine wirkliche demokratische Struktur, schon gar keine Diskussionskultur. Was soll auch dabei herauskommen, wenn sich der Hauptverantwortliche Schölzel mit der Untersuchung und Verhandlung seines Fehlverhaltens selbst betraut; Dorfrichter Adam läßt grüßen.

Alle meine Angebote, die ich dem Vorsitzenden und dem Vorstand der HKG seit dem 26.10.2009 (!) schriftlich gemacht hatte, diese Angelegenheit im persönlichen Gespräch, im kleinen Kreis vor oder am Rande der Jahresversammlung zu besprechen, wurden ausgeschlagen; nun ist es zu spät.

Dieser Verein hätte einen ehrlicheren Vorsitzenden verdient, aber mit dem Tod des zweiten Vorsitzenden Gerd Flagmeyer ist auch der gute Geist des Vereins verschwunden. Ich hoffe die verbliebenen aufrechten Mitglieder werden diesen Herrn Schölzel nicht so weitermachen lassen.


Martin Hauge

Karlsruhe, 09.05. 2010